Zu Gast bei Freunden - Reise in die Partnergemeinde St. Paul
icon.crdate02.05.2024
28-köpfige Delegation aus St. Blasien besucht Partnergemeinde St. Paul im Lavanttal
Städtepartnerschaft ist geprägt von langjährigen freundschaftlichen Beziehungen
Die rund 3500 Einwohner zählende Marktgemeinde St. Paul in Kärnten, die nahe der slowenischen Grenze liegt, hat seit Dezember 2023 etwas, wovon die Stadt St. Blasien nur träumen kann: einen hochmodernen Bahnhof, an dem Ende 2025 – wenn der Koralm-Bahntunnel fertig ist – Schnellzüge halten werden, die St. Paul in nur zwei Stunden mit Venedig verbinden. „Mit der neuen Bahnanbindung werden wir der schönste Vorort von Graz und Klagenfurt“, erläuterte der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann bei einer Führung den staunenden Gästen aus St. Blasien. Die Koralmbahn ist das derzeit größte Projekt zum Ausbau des österreichischen Bahnnetzes. Nach der für Dezember 2025 geplanten Fertigstellung wird nicht nur Venedig in zwei Stunden erreichbar sein, auch die Fahrtzeit von Graz nach Klagenfurt wird von derzeit drei Stunden auf nur 45 Minuten verkürzt – für die kleine Gemeinde im Lavanttal ein wichtiger Faktor für den Zuzug junger Familien, die in Klagenfurt oder Graz arbeiten und in St. Paul wohnen können.
Seit vergangenem Dezember halten in St. Paul S-Bahnen und Expresszüge, die St. Paul mit Klagenfurt und Wolfsberg verbinden. Gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Salzmann bestieg die St. Blasier Gruppe nach der Besichtigung des Bahnhofs eine S-Bahn in die Kärnter Hauptstadt Klagenfurt. Am Abend stand ein gemeinsames Maibaumstellen auf dem Lobisserplatz in St. Paul auf dem Programm. Mit vereinten Kräften stellten die Gäste zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern aus St. Paul den Maibaum, anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein. Aktuelle und ehemalige Mitglieder des Gemeinderats, Bedienstete der Stadtverwaltung und Bürgerinnen und Bürger, die seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen zu St. Paul pflegen, erlebten drei Tage lang die St. Pauler Gastfreundschaft, knüpften neue Kontakte und frischten alte auf. So schaute etwa Gemeinderat Frank Defrenne bei einem St. Pauler Bürger vorbei, der bereits vor 35 Jahren mit dem St. Pauler Chörle zu Gast in St. Blasien gewesen war und bei ihm übernachtet hatte: „Als wir dann bei einem Kaffee zusammensaßen, war es so, als hätten wir uns erst gestern gesehen“, berichtete Defrenne. Auch Gemeinderat Manfred Leber, der die Reisegruppe mit allerhand Informationen auf der langen Busfahrt versorgte, berichtete von unzähligen schönen Begegnungen mit Menschen aus der Partnergemeinde. So trifft sich einmal jährlich eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus St. Blasien und St. Paul wechselweise in Österreich und Deutschland, um gemeinsam zu wandern. Für die deutsche Seite werden die Wanderungen von Altbürgermeister Johann Meier organisiert. Auch Hanspeter Hofgärtner und seine Frau pflegen seit Jahren Freundschaften mit St. Paul und so gab es an vielen Stellen ein freudiges Wiedersehen.
„All diese Beispiele zeigen, dass diese Städtepartnerschaft nicht nur auf dem Papier besteht, sondern dass wir zu Gast bei Freunden sind und der europäische Gedanke hier mit Leben gefüllt wird“, sagte St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst.