Erfahrungsaustausch und Training
Situatives Handeln ist für Gemeindevollzugsdienst wichtig
Ein sichtlich angetrunkenes Grüppchen steht im Kurgarten und trinkt Schnaps aus Flaschen – eine Situation, in der eine Personenkontrolle erforderlich sein könnte. „Um das Handeln in solchen Situationen einschätzen zu können, zu trainieren und auf solche Situationen vorbereitet zu sein, werden regelmäßig Schulungen besucht“, sagt Ralf Gerspacher, Gemeindevollzugsbediensteter der Stadt St. Blasien.
In der vergangenen Woche gab es in St. Blasien eine Schulung In der vergangenen Woche gab es in St. Blasien eine Schulung mit Rainer Walter, Dozent für Einsatztraining Gemeindevollzugsdienst und Kommunaler Ordnungsdienst an der VWA Freiburg, an der neben Ralf Gerspacher auch Mitarbeiterinnen aus Bürgerbüro und Sozialamt sowie Gemeindevollzugsbedienstete aus Schluchsee, Bonndorf, Tit see-Neustadt und Kirchzarten teilgenommen haben. Denn insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gemeindevollzugsdienst werden mitunter mit gefährlichen Situationen konfrontiert – ebenso die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bürgerbüro und Sozialamt. Anhand praktischer Beispiele – wie das angetrunkene Grüppchen im Kurgarten – haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das situative Handeln trainiert. Dazu gehört auch der Umgang mit bestimmten Einsatzmitteln wie Handschellen oder Schlagstock. „Ich habe meine Einsatzmittel in St. Blasien glücklicherweise noch nie einsetzen müssen, aber sollte es der Ernstfall erfordern, bin ich einsatzbereit – auch das trainieren wir regelmäßig in Schulungen“, so Gerspacher. „Und wenn ein Straftatbestand im Raum steht, ist der Gemeindevollzugsdienst auch zur Personenkontrolle befugt“, fügt er hinzu.
Dabei spielt auch die Art der Gesprächsführung eine Rolle – auch das ist in dem Seminar trainiert worden. Als besonders wichtig und wertvoll empfindet Ralf Gerspacher den regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbarkommunen: „Die Erfahrung aus allen Kommunen, mit denen wir in Kontakt stehen, zeigt, dass das Gesprächsklima immer rauer wird.“ In einer kritischen Gesprächssituation gebe es nur zwei Möglichkeiten: „Entweder man rettet die Situation oder man macht sie kaputt.“ Um solche Situationen zu retten, seien die Schulungen wichtig. „Insbesondere die Praxisbeispiele zum Thema Gesprächsführung waren sehr wertvoll für uns“, berichtet Stefanie Winkler aus dem Sozialamt der Stadt St. Blasien. Künftiges Ziel ist es, den Austausch und die Schulungen alle drei Monate wechselweise in einer anderen Kommune durchzuführen, sagt Ralf Gerspacher. „Wenn weitere Kommunen zu uns stoßen würden, würden wir uns freuen“, fügt er hinzu.