Die Stadtverwaltung stellt sich vor
icon.crdate26.05.2021
Sylvia Baur hat alte Bauakten digitalisiert.
Wie Sylvia Baur alte Bauakten digitalisiert hat
Es ist wie eine Reise in die Vergangenheit und ein spannender Blick in die St. Blasier Geschichte: Bis ins Jahr 1909 reichen die Bauakten zurück, die in den vergangenen Monaten im Rathaus digitalisiert worden sind. Tausende Akten sind es, die Sylvia Baur eingescannt, fotografiert und abgelegt hat. Normalerweise ist sie in der Tourist-Info Ansprechpartnerin für Gastgeber und Gäste, doch seit einem Jahr gehören Scanner, Digitalkamera und das digitale Aktenverwaltungssystem „regisafe“ der Stadt St. Blasien zu ihren täglichen Werkzeugen. Die Zeit der coronabedingten Schließung der Tourist-Info ist bei der Stadt St. Blasien unter anderem dafür genutzt worden, die alten Bauakten zu digitalisieren. „Tätigkeiten, die oft geschoben und dann vielleicht nie erledigt wurden, haben wir in der Corona-Krise mit Volldampf erledigt“, sagt Bürgermeister Adrian Probst. Die digitalisierten Akten bieten den Vorteil, dass von überall aus auf sie zugegriffen werden kann.
Die älteste Akte stammt aus dem Jahr 1909
„Es ist spannend zu sehen, wie sich Schrift, Formate, Papier, Anreden, das Stadtbild und Zuständigkeiten im Laufe der Zeit geändert haben“, findet Sylvia Baur. So tragen die Akten vor 1973 einen Stempel des Bauamts in Neustadt – denn zu dieser Zeit gehörte St. Blasien noch zum damaligen Landkreis Hochschwarzwald. Bei Texten, die in der Sütterlinschrift verfasst sind, muss sie ganz genau hinschauen. „Nicht alles ist für mich lesbar“, sagt sie. Auch die DIN-Norm, wie man sie heute kennt, gab es vor 1922 nicht. „Eine Akte aus dem Jahr 1909 oder 1918 ist bis zum äußersten Rand beschrieben und das Papier ist viel länger als ein DIN-A-4-Blatt, das wir heute kennen.“ Daher muss sie bei einigen alten Akten improvisieren. Über Anreden wie „An das Fräulein Schmidt im Hause…“ muss sie schmunzeln. „Man sieht einfach, wie sich Vieles im Laufe der Zeit verändert hat.“ Etwa auch die Bauzeichnungen, die in vielen Plänen, die sie digitalisiert hat, noch von Hand gezeichnet waren. Dass es beim heutigen Lidl-Markt gegenüber einmal ein Möbelhaus gegeben haben muss, war auch ihr neu: „Das wusste ich nicht, bis ich jetzt die Akte digitalisiert habe.“
Zeit der Schließung ist optimal genutzt worden
Neben der Digitalisierung der Bauakten hat sich Sylvia Baur seit Beginn der Corona-Krise auch um den Einkaufsservice, den die Stadt gemeinsam mit dem Roten Kreuz organisiert hat, gekümmert. Auch die Koordination der Anmeldungen aus St. Blasien für die dezentralen Impftermine in Häusern lag bei Sylvia Baur – ebenso wie das Digitalisieren der Breitband-Verträge. „Wir haben die Zeit der Schließung der Tourist-Info zusammen mit Frau Baur optimal genutzt“, freut sich Adrian Probst. Und Sylvia Baur freut sich nach der Reise in die Vergangenheit nun auch wieder sehr darauf, Reisende und Gastgeber in der Tourist-Info zu begrüßen.